30 Jahre Radio MK

Seit 1998 gehört sie zum Service des Heimatsenders: die „Jobzeit“ auf Radio MK. Vom Ausbildungsplatz im kleinen Handwerksbetrieb bis zum Vertriebsleiter eines international agierenden Unternehmens werden hier Stellen auf dem kurzen Dienstweg vermittelt. Denis Fröhlecke moderiert die „Jobzeit“ und erklärt, wie‘s funktioniert. Denis, Du bist seit 2001 quasi als „Arbeitsvermittler“ bei Radio MK tätig. Wie ist dieses doch sehr ungewöhnliche Stellenportal überhaupt entstanden und wie hat es sich seither entwickelt? Die Jobzeit ist gemeinsam mit unseren Partnern entstanden. Das Besondere an unserer Art der Stellenvermittlung und Mitarbeitersuche ist, dass die freien Stellen oder Ausbil- dungsplätze bei Radio MK viel besser beschrieben werden können als das in einer Anzeige möglich ist. Wir fahren zu den Unternehmen hin, sprechen mit den Verantwortlichen – Chefs, Abteilungsleitern, Mitarbeitern, Auszubildenden –, lassen sie die Stelle beschreiben und erzählen, was in dem Job passiert. Wir nehmen Geräusche auf, die die jeweili- ge Arbeit mit sich bringt. Wir schaffen eine authentische Atmosphäre, wenn wir Stellen vermitteln und versuchen, Menschen in Arbeit zu bringen. Wir schauen hinter die Kulissen: Wie arbeitet ein Konditor? Wann muss ein Bäcker aufstehen? Wie ist der Ablauf in einer großen Produktions- halle? Was passiert eigentlich in einer Kfz-Werkstatt? Alles Fragen, die wir klären. Die Jobzeit ist bei den meisten Unternehmen im Märkischen Kreis bekannt. Viele nutzen unsere kostenlose Stellenbörse im Internet und im Radio und melden uns auch zurück, wenn die Stelle durch uns besetzt wurde. Wie genau kommen die freien Stellen zu euch und vor allem zu denen, die auf Jobsuche sind? Wer einen freien Ausbildungsplatz oder eine freie Stelle melden möchte, schickt eine E-Mail an jobzeit@radio-mk.de oder ein Fax an 0 23 71 / 79 0355. Die Angebote werden dann am darauf folgenden Samstag in der Jobzeit veröffentlicht. Der „Jobzeit“-Service bei Radio MK ist vollkommen kostenlos. Eure Berichterstattung geht stets auch über die reine Stellenbeschrei- bung hinaus. Was stellt Ihr außer den freien Jobs noch vor? Auch Arbeitsmarktprogramme in der Region werden in der „Jobzeit“ thematisch behandelt. Radio MK informiert beispielsweise darüber, was die Berufskollegs im Märkischen Kreis an zusätzlichen Angeboten schaffen oder welche Mög- lichkeiten junge Menschen im Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis haben. Außerdem geben wir auch Tipps für die richtige Bewerbung. Wer steht neben Radio MK selbst noch hinter der „Jobzeit“? Unterstützt wird die „Jobzeit“ von einem Partner- Netzwerk: der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis, der Agentur für Arbeit Iserlohn, der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS) und den Arbeitgeberverbänden im Märkischen Kreis. Welches Feedback bekommt Ihr von denen, die Mitarbeiter suchen, bzw. von denen, die über Euch eine Stelle gefunden haben? Alle sind unglaublich dankbar. Die Unternehmen, weil wir bei der Suche nach Mitarbeitern helfen und ihnen eine Möglich- keit geben ihre freie Stelle ausführlich zu beschreiben. Die neuen Mitarbeiter freuen sich, weil sie durch uns einen neu- en Job direkt vor der Haustür gefunden haben. Auch melden uns viele Hörer zurück, dass sie es einfach spannend finden zu erfahren, wie es in dem einen oder anderen Job abläuft. Das ist unsere Initiative für Arbeit im Märkischen Kreis. 4 Corinna Bunte Die Moderatoren, hier Dominik Schwanengel, können sich voll und ganz auf die Technik verlassen. Und wenn’s doch mal hakt, ist Günter Handschuh schnell zur Stelle. Mit dem Radio zum Traumberuf Denis Fröhlecke moderiert die „Jobzeit“ PantherMedia_Arne Trautmann.jpg „Ich höre seit meinem 35. Lebensjahr Radio MK. Wir hören auch in der Firma fast ausschließ- lich Radio MK, weil es lokal ist.“ Klaus-Peter Wiebusch (65), Unternehmer aus Schalksmühle Radio ist einzigartig! Ob beim Autofahren, bei der Hausarbeit oder im Büro – das gesamte Radio-Programm mit Informa- tionen und Musik lässt sich bestens nebenbei konsumieren. Anders als bei Zeitung, Internet und Fernsehen muss ein Hörer nicht hinschauen, um den gesendeten Inhalt zu verstehen. „Ein riesengroßer Vorteil“, sagt Günter Handschuh überzeugt. Er ist der Mann bei Radio MK, der seit fast 30 Jahren technisch dafür sorgt, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. „Aus heutiger Sicht und mit dem Stand der Technik von heute könnte man sagen: Die Anfänge vor 30 Jahren waren aben- teuerlich“, erzählt Günter Handschuh. Die Musik kam noch von Schallplatte oder CD, Beiträge wurden an Bandmaschinen geschnitten. Die Werbespots waren auf sogenannten Carts aufgenommen, speziellen Endloscassetten mit Magnetband. Computer gab es bei Radio MK zu der Zeit noch gar nicht – die Journalisten tippten auf Schreibmaschinen. Bereits kurz nach Sendestart 1990 fing Günter Handschuh bei Radio MK an, ist heute dessen technischer Leiter. Zwei komplette Senderumzüge hat er technisch gemanagt, Tag- und Nachtschichten geliefert und schon manch einen „Notruf“ erhalten. „Als Techniker muss ich im Prinzip immer parat sein. Mein Laptop schläft schon bei mir unterm Bett, damit es im Notfall ganz schnell gehen kann. Die Fernwartung macht das Gott sei Dank möglich. Blöd ist nur, wenn ich es nach der Arbeit im Auto vergessen habe – dann musste ich schon des Öfteren mitten in der Nacht bei Wind und Wetter raus! Wenn ich dann wach war, konnte ich auch direkt zum Sender fahren.“ Mit einem Lächeln erzählt der Techniker von Murphys Law, das ihm im technischen Alltag immer wieder begegnet: „Tagelang läuft alles reibungslos – und dann mit einem Mal funktionieren drei Dinge auf einmal nicht, die aber miteinander überhaupt nichts zu tun haben. Dann kommst Du schon mal ins Schwit- zen.“ Das Schlimmste sei tatsächlich, wenn das Internet ausfal- le. „Davon ist heutzutage so viel abhängig“, weiß der Techniker. 1994 gehörte Radio MK zu den ersten Radio-Stationen über- haupt, die eine rechnergestützte Sendeautomation erhielten, so dass die Mitarbeiter sämtliche Beiträge digital schnei- den konnten. Damals eine regelrechte Revolution. Bis 1997 mussten die Moderatoren für die Musik noch CDs in die Player einlegen – „ab dann kam auch die Musik aus dem Rechner“, erzählt Günter Handschuh. Das war der erste von zwei größe- ren Umbauten, die er bei Radio MK federführend managte. Die zweite große Umstrukturierung begleitete er 2009. „Da haben wir auf ein neues Automationssystem umgestellt. Die Anfor- derungen an eine globale Anbindung des Senders und eine flexiblere Planung der Sendestunden machten diesen Schritt notwendig.“ 2015 zog Radio MK zum zweiten Mal in der Sendergeschich- te um: vom Funkhaus an der Isenburg in die jetzigen Räume am Poth. „Hier haben wir auf eine neue Ausspielsoftware umgestellt“, erzählt Handschuh. Heute laufen bei Radio MK rund 50 Computer, verteilt auf mehrere Netze und über ein Intranet verbunden mit befreundeten anderen Lokalstationen und natürlich dem Mantelprogramm-Anbieter Radio NRW in Oberhausen. Dadurch ergeben sich für die Redaktion ganz neue und vielfältige Möglichkeiten. „Die Signalverarbeitung ist schon seit etlichen Jahren voll digital. Einzige analoge Quelle ist nur noch das Mikrofon“, sagt Günter Handschuh, der sich in seiner Arbeitszeit überwiegend mit der Sendeautomation beschäftigt und mit seiner technischen Kompetenz beispielsweise auch Außenübertragungen plant und organisiert. Für Radio MK ist auch heute noch der wichtigste Übertra- gungsweg der über Ultrakurzwelle (UKW). Aber es sind neue Wege hinzugekommen, das Programm zu empfangen: der Livestream übers Internet und der übers Smartphone. Im Job von Günter Handschuh ist 30 Jahre nach Sendestart vieles ein- facher geworden, die Möglichkeiten um ein Vielfaches größer. Aber die komplexe Technik hat natürlich auch Schattenseiten. „Die Kunst ist, den Hörer nicht merken zu lassen, dass es Fehler und technische Probleme gibt, die natürlich unweiger- lich entstehen“, weiß Günter Handschuh. „Einen Stromausfall können wir tatsächlich für eine gewisse Zeit überbrücken – aber wenn plötzlich keine Musik mehr läuft oder das gesamte Sen- desystem ausfällt und die Moderatoren in Windeseile das Stu- dio wechseln müssen, das lässt sich nicht immer glattbügeln.“ Oft steckt der Teufel im Detail, vor allem bei nicht definierten Fehlern wie beispielsweise dem an einer speziellen Soundkar- te. „Dann ist das technisch schon eine Herausforderung, dem Fehler auf die Schliche zu kommen, vor allem dann, wenn der Fehler immer nur ,on air‘ passiert, sich aber am Schreibtisch nicht simulieren lässt. Dann kann es schon mal Wochen dau- ern. Aber: Wir haben 30 Jahre lang gesendet und wir werden auch weiterhin senden. Es gibt kein Problem, für das es nicht eine technische Lösung gibt.“ 4 Simke Strobler Technikwunder Radio Günter Handschuh sorgt dafür, dass bei Radio MK alles reibungslos läuft 22 23

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