30 Jahre Radio MK

Die Liste der Dinge, die er schon ausprobiert hat, ist lang und alles ist dabei: sportliche Herausforderungen, genussvolle Mo- mente, Aktionen, die Überwindung kosten und immer wieder tierische Begegnungen. Seit einem Vierteljahrhundert ist Frank Köhler für die Hörer von Radio MK mittendrin und hautnah dabei. Eine gute Reportage im Radio ist… …Kino im Kopf und Kirmes für die Seele. Wann machen Reportagen im Märkischen Kreis am meisten Spaß? Immer. Der Märkische Kreis ist eine Fundgrube für jeden Journalisten, der seine Arbeit mit ganzem Herzen macht. Nirgendwo gibt es mehr hörenswerte Geschichten, interes- sante Menschen und Abwechslung auf so kleinem Raum. Was brauchst Du für eine gute Radio-Reportage? Eine gute Idee, viel heißen Kaffee, ein Mikrofon und einen Ku- gelschreiber. Der Rest kommt von ganz alleine. Viele Hörer glauben immer, ein Radio-Reporter würde die ganze Zeit nur reden. Quatsch! Das Gegenteil ist der Fall. Er muss zuhören. Gut zuhören! Denn fast jeder Mensch hat eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt. Du hast die Chance, Vieles auszuprobieren und Dinge zu erleben, zu denen viele Menschen ohne Radio MK niemals Zugang hätten. Was war Dein aufregendstes Reporter-Erlebnis? Das ist schwer (überlegt) …. es ist ja alles aufregend, sonst würden wir nicht darüber berichten. Ich war mit dem Mikrofon schon unter der Erde, im Himmel, über Wasser, unter Wasser, habe Fußball mit dem Motorrad gespielt, mit Blinden um die Wetter geschossen, Ritterrüstungen ausprobiert, Schweine gefüttert und Kühe gemolken, Schüler im kriegsgeschüttelten Bosnien besucht, bin auf Windräder geklettert und habe ganz viele wunderbare Menschen ken- nengelernt: Pastoren und Junkies, Obdachlose und Huren, Polizisten und Täter, Astronauten und Hausfrauen. Was hat Dich die größte Überwindung gekostet? Die Story mit einem Ungezieferjäger. In dem Haus wimmel- te es von Kakerlaken. Als der Mann das Gift versprühte, schwappten die Viecher wie eine Welle aus Ritzen, Steckdo- sen und Lampen. Sie quollen aus dem Fußboden, plätscher- ten von der Decke, krabbelten über das Mikrofon und meine Arme. Es waren Legionen und einfach überall. Ich habe mich danach breitbeinig ans Auto gestellt und mit einem Kärcher abspritzen lassen. Was im Märkischen Kreis möchtest Du als Reporter unbedingt noch mal begleiten/ausprobieren? Eigentlich würde ich mich gerne noch einmal mit dem letzten Holocaust-Überlebenden unterhalten – über die heutige Zeit, die Politik und seine Sicht der Dinge. Leider ist er inzwischen gestorben. 4 Simke Strobler Das Leben als Radio-Reporter ist so spannend wie abwechs- lungsreich. Thomas Ploeger kommt dahin, wo viele Hörer von Radio MK vielleicht nie in ihrem Leben hinkommen würden. Deshalb lässt er die Hörer mit spannenden Geschichten in echter Atmosphäre unmittelbar am Ereignis teilnehmen. Thomas Ploeger, eine gute Reportage im Radio ist… …Kino im Kopf der Hörer. Wann machen Reportagen im Märkischen Kreis am meisten Spaß? Wenn Kinder beteiligt sind, die geben die besten – weil ehrlichsten – O-Töne. Was brauchst Du für eine gute Radio-Reportage? Ein interessantes Thema, gute Atmosphärengeräusche und Gesprächspartner, die gut erzählen können. Du hast die Chance, Vieles auszuprobieren und Dinge zu erleben, zu denen viele Menschen ohne Radio MK niemals Zugang hätten. Was war Dein aufregendstes Reporter-Erlebnis? Als ich in einem nagelneuen Feuerwehr-Geländefahrzeug auf einer Panzerübungsstrecke in Hemer-Deilinghofen fahren durfte, mit unglaublichen Steigungs- und Gefällestrecken. Da habe ich gedacht, ich kippe jeden Augenblick um. Was hat Dich die größte Überwindung gekostet? Eine große Würgeschlange im Zirkus Crone in Iserlohn auf den Arm zu nehmen. Was im Märkischen Kreis möchtest Du als Reporter unbedingt noch mal begleiten/ausprobieren? Sollte es noch einmal einen Astronauten aus dem Märki- schen Kreis geben – wie damals Ulrich Walter aus Iserlohn –, würde ich ihn gerne bei seinem Training begleiten. Den Start des Iserlohner Astronauten 1993 mit dem Space- Shuttle habe ich damals als Moderator in der Sendung begleitet, über eine Leitung nach Florida habe ich mit dem besten Freund von Ulrich Walter auf der Zuschauertribüne gesprochen. 4 Simke Strobler Im Himmel und unter der Erde Frank Köhler braucht in vielen Reporter-Situationen Mut und dicke Nerven „Ich dachte, ich kippe um“ Thomas Ploeger und sein Wunsch, einen Astronauten zu begleiten „Das Lokalradio ist für Nachrich- ten mit Ortsbezug unfassbar wichtig. Radio MK ist ein zent- raler Anker für die Medienland- schaft und ein sehr wichtiges Pendant für die Berichterstat- tung vor Ort – genau wie die Printmedien.“ Sascha Gerhardt (48), Polizeibeamter aus Halver 18 19

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